Flensburger Schiffbau-Gesellschaft und Nobiskrug unter einem Dach

Nobiskrug-Geschäftsführer Philipp Maracke, Investor Lars Windhorst und Betriebsrat Marcus Stöcken (Foto: Cord Schellenberg)
19. August 2021

Kompetenzen bündeln und standortübergreifend arbeiten: Lars Windhorst, Gründer und Eigentümer der Tennor Gruppe, übernimmt das renommierte Schiffbauunternehmen Nobiskrug in Rendsburg.

Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG), die bereits zu Tennor gehört, und Nobiskrug werden künftig unter einer Leitung arbeiten, bleiben aber an ihren bewährten Standorten bestehen. Dazu werden die Kompetenzen des Spezialisten für Handels- und Marineschiffe FSG an der Flensburger Förde mit denen des Spezialisten für Superyachten Nobiskrug am Nord-Ostsee-Kanal gebündelt. Insbesondere in den Bereichen Konstruktion, Einkauf und Verwaltung werden die insgesamt 645 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig standortübergreifend zusammenarbeiten. Auch in der Fertigung soll eine enge Kooperation aufgebaut werden. Davon profitieren beide Unternehmen gleichermaßen, das Management wird den neuen Verbund als Einheit leiten.

„Nobiskrug und die Mitarbeiter sind eine ideale Ergänzung unserer Strategie im Werften-Geschäft, das mit der FSG begonnen hat“, erklärt Lars Windhorst. „Es ist unser strategisches Ziel, in beiden Wachstumsmärkten relevante Marktanteile zu erreichen und gleichzeitig technische Innovationen zu entwickeln. Emissionsfreiheit ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Schiffseigner und Reeder, auch dafür vereinen wir heute die Kräfte von FSG und Nobiskrug.“ Eine symbolische Kiellegungsplatte dokumentiert diesen Tag Werftgeschichte.

Für Philipp Maracke, der FSG und Nobiskrug als Geschäftsführer leitet, steht die Verbindung beider Belegschaften an erster Stelle: „Mit der Übernahme der Nobiskrug Werft stellen wir uns breit auf. Auf beiden Werften ist enormes Knowhow für den Bau von spezialisierten und technisch komplexen Schiffen vorhanden, welches sich bestens ergänzt. Es sind die Menschen, die FSG und Nobiskrug als Einheit stark machen werden. Die gegenseitige Unterstützung beim standortübergreifenden Arbeiten wird dazu führen, dass die Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten noch enger werden.“

Die Werften seien geographisch optimal miteinander verbunden, die Fahrtzeit beträgt weniger als eine Stunde. Entsprechend eng könne das Miteinander gestaltet werden. Auch Schleswig-Holsteins maritime Industrie soll profitieren: „Wir werden uns auch künftig mit aller Kraft dafür einsetzen, dass herausragende nationale und internationale Schiffbauprojekte in Schleswig-Holstein realisiert werden“, sagt Philipp Maracke.

Betriebsrat Marcus Stöcken setzt auf die gemeinsame Entwicklung einer langfristigen Perspektive für das Unternehmen: „Die gesamte Belegschaft von Nobiskrug steht für Handwerkskunst. Ob Planer, Kaufleute, Mechaniker, Ingenieure oder Schlosser – wir bieten Yachteignern aus aller Welt High-Tech-Qualität im Individualschiffbau. Für uns ist ein Miteinander auf Augenhöhe mit dem
Investor und der Geschäftsführung wichtig. Gegenseitiges Vertrauen ist für eine gute Arbeit der Belegschaft grundlegend.“ Auch die Fortsetzung einer profunden Ausbildung – aktuell bildet Nobiskrug 16 junge Menschen in sieben unterschiedlichen Berufen aus – sei ihm ein großes Anliegen.

Nobiskrug hat in den vergangenen Jahren immer wieder einzigartige Superyachten entwickelt und gebaut. Die Werft verfügt über eine hervorragende Anlage, insbesondere das überdachte Trockendock ist für den Bau von Superyachten hervorragend geeignet. Es ist das Ziel, möglichst alle Bauprojekte fortzuführen. Diesbezüglich wird allen Eignern ein Angebot für den Fertigbau ihres Schiffes unterbreitet. Lars Windhorst möchte sich auch persönlich engagieren: „Ich werde Nobiskrug im Vertrieb unterstützen, da ich viele Eigner persönlich kenne. Mein Netzwerk werde ich sehr gern für Nobiskrug einsetzen.“

Zusätzlich zu den aktuellen Projekten werden Nobiskrug und FSG neue Projekte angehen. So werden beide unter einem Dach dafür sorgen, dass die weltweit bekannten Werften in Flensburg und Rendsburg auch in Zukunft für innovativen, anspruchsvollen und effizienten Schiffbau stehen.

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